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Screenshot des Films »Stillstand der Mobilität«

Experimentelles Video // In der heutigen Zeit der hyper­aktiven Mobilität lässt sich das erstaunliche Phäno­men beo­bachten, dass ein­zelne Indi­viduen unserer Gesellschaft in einen er­staunlich inaktiven, fast sta­tischen Zustand gelangen.

Informations- und Kommuni­ka­tions­techniken und ein dichtes Netz aus Logistik­dienst­leis­tungen ermög­lichen den Aufent­halt an einem Ort, ohne sich – wie noch in früheren Zeiten – in physische Bewegung zu bege­ben. Wissenstransfer gerät schon jetzt immer stärker in digitale Sphären und verliert an materieller Präsenz. Soziale Kontakte können, unabhängig von Entfernungen, über mo­der­ne Kommunikations­wege gepflegt, ferne Orte interaktiv vom Schreib­tisch aus erkundet und wichtige Ereignisse in Echt­zeit immer und überall mitverfolgt werden. Aber auch der persön­liche Kontakt zur Außenwelt muss nicht abreißen, denn ein Großteil unserer Gesellschaft befindet sich im Strudel dieser Mobi­lität. Strecken werden in Zeit gemessen, Bewegung und Flexibilität als selbstver­ständ­lich angesehen.

Der Rest an noch „notwen­digen“ materiellen Gütern wird durch ein stetig wach­sen­des, immer komplexer werdendes logis­ti­sches Netz von Zulieferdiensten abge­deckt.

 

Es stellt sich nun also die Frage, ob das Zeitalter der Mobilität zwangsläufig zu physisch mobi­leren Indivi­duen führt oder ob Passivität nicht auch Luxus be­deuten kann.

Wie wird sich die Gesell­schaft aufgrund dieser Pa­rameter ver­ändern? Wie wichtig werden Schnittstellen bzw. Übergangs­be­reiche von Innen- und Aussen­raum von virtueller und realer Welt und von Gesellschaft und Indivi­duum?

Wie mobil wollen wir leben?

 

Ein Film von Andreas Wolter und Alexander Baumann

9. April 2007